Explosion

Das Bild wurde in der Ausstellung: „Eine Explosion wie von 30 Atombomben“

vom 26. September bis zum  9. November 2014 im Museum Engen präsentiert.

Renata Jaworska, moderne, zeitgenössische Kunst von Renata Jaworska,
Renata Jaworska, ohne Titel (Synode) Malerei Öl auf Leinwand, 160 x 140cm.
Die Reihe der Bilder die 2013 entstanden sind zeigen moderne, oft als religiös genannte Kunstwerke. Bereits Kathedrale und Kirche fungierten als Sammlungsort der wichtigsten Äußerungsformen….

Renata Jaworska beschäftigt sich seit langem intensiv mit der Typologie der sichtbaren und unsichtbaren Linie und sie positioniert ihre Malerei dabei auf einer Metaebene, die uns Betrachter zu Denkern werden lässt. Denn das Verständnis dieser Bilder erfolgt weit weniger über Farbe und Form, sondern über Linie und Raum. So setzt Jaworska die Farbe als probates Mittel ein, um Tiefen und Höhen im Bild zu schaffen. Die Farbe ist hierin also Mittel zum Zweck und sucht keine symbolische Verankerung in der Kunstgeschichte. In der Zeichnung sucht die Künstlerin jedoch ganz bewusst die Verortung in der Gegenwart. „Ich bin auch jetzt“, sagte sie im Gespräch und betonte dabei die Aktualität ihrer Motive, die alle der globalisierten Welt des frühen 21. Jahrhunderts entspringen. Es sind die Konflikte dieser Welt, es sind die aktuellen Krisenherde, es ist die Massenbevölkerung, es ist der drohende Verlust des Individuums und das Leben mit und im weltweiten Netz, das für die Zeichnungen und Bilder von Renata Jaworska den Nährboden liefert.

Selbst der Ausstellungtitel „Eine Explosion wie von 30 Atombomben“ ist weder ein literarisches Zitat noch eine eigene Invention, sondern zu hundert Prozent dem Titel einer deutschen Tageszeitung entnommen.

„Ich will zu Gesprächen animieren ohne didaktisch zu sein“, sagte sie im Atelier. Denn die Grundlage aller Werke von Renata Jaworska bildet das menschliche Individuum und damit auch die Frage nach unserer Existenz. Der Fokus der Künstlerin verlagert sich hierbei jedoch zunehmend auf unsere virtuelle und mediale Präsenz im World Wide Web, im Fernsehen oder in den Printmedien. Dieser Ansatz steht im Mittelpunkt der neuen großformatigen Arbeiten, wo Jaworska den Bildraum nicht mehr mit dem Pinsel füllt, sondern mit farbigen Linien überzieht und den Stift durch die Spraydose ersetzt. In diesen Bildern spiegelt sich die Hektik unseres Alltags, das schnelle Erhaschen eines Bildes in einer Welt, die dem ständigen Wandel unterzogen ist. Keine Sprechblasen oder Linien, sondern kleine Bilder im Smartphone-Format überziehen diese neuen diffusen Landschaften.

Eine Explosion wie von 30 Atombomben

Täglich begegnet die Künstlerin unzähligen Menschen, die ihre Bodensee-Bilder schnell im Handy speichern und nicht nur sie stellt sich die Frage nach der Inflation der Bilder in unserer Zeit.
(Text: Andrea Dreher)

Renata Jaworska

Biography